Wenn wir dieser Tage an der Strasse entlang fahren oder gehen, sehen wir ein leuchtendes lila, der Wiesensalbei ist eine der schönsten Pflanzen der Wegränder und Wiesen. An sonnigen Standorten erfreut er uns den ganzen Sommer über mit seinen leuchtenden Blüten, seine Blütenvielfalt reicht von blau-violett, gelegentlich auch weissen oder rosa Blüten.
Der Wiesensalbei ist eine wild wachsende Salbeiart und gehört zu den Lippenblütlern. Die Pflanze wird bis zu 60 cm gross, die aufrechten Stängel sind vierkantig und haben grundständige Blätter. Die Blütezeit reicht von April bis August.
Die Bestäubung erfolgt hauptsächlich durch Hummeln, über den typischen
Salbei-Mechanismus: Anders als bei den meisten anderen Lippenblütengewächsen haben die Salbeiarten nur zwei Staubblätter. Deren Staubbeutel sind in zwei sehr unterschiedliche Teile geteilt: Der eine trägt die mit Blütenstaub gefüllten
Staubfäden, der andere Teil ist zu einer schaufelförmigen Platte verbreitert, deren Aufgabe darin besteht, die Röhre der Blumenkrone zu schliessen und die Stösse des Saugrüssels der Hummeln, die an den Nektarvorrat wollen, aufzunehmen. Wenn das Insekt auf diese Plattenoberfläche trifft, bewegen sich die Staubfäden nach vorn und treffen den Rücken der Hummel. So wird der Pollen von ihr zu anderen Blüten weiter getragen.
Der Name des Salbeis stammt vom lateinischen salvare = heilen und die finnische Bezeichnung „salva“ stand wohl ursprünglich für ein aus dem Salbei hergestelltes Heilmittel. Besonders mithilfe des Echten Salbeis (S. officinalis) glaubte man, fast alle Krankheiten und Leiden zu heilen, sogar die Unsterblichkeit erlangen zu können.
In der Pflanzenheilkunde wird der Wiesensalbei nur selten eingesetzt, denn der Gartensalbei ist deutlich wirksamer. Aber wenn Sie keinen Gartensalbei zur Hand haben, nehmen Sie den Wiesensalbei.
Äusserlich kann man Wiesensalbei-Tee für Waschungen, Bäder und Umschläge bei Hauterkrankungen und Ekzeme verwenden. Bei Zahnfleischentzündungen wird mit Wiesensalbei-Tee gegurgelt. Einen Tee aus den Blättern des Gartensalbeis kann man gegen Erkrankungen der Atemwege und des Verdauungsapparates trinken. Menstruationsbeschwerden können gelindert werden. In den Wechseljahren hilft der Wiesensalbei vor allem gegen übermässiges Schwitzen und Hitzewallungen, aber auch andere Beschwerden können gelindert werden, weil er östrogenartige Substanzen enthält.
Für unseren Gaumen bietet er auch einiges.
Die Blüten können von Mai-August gegessen werden, sie sind eine Augenweide im Salat oder zum Dessert, eine schöne Farbkombination wäre mit Erdbeeren. Zum Färben und Aromatisieren von Essigen, Ölen und Sirupen eignet er sich ebenfalls. Die Blätter riechen deutlich weniger, als der Gartensalbei. Hier stehen die Gerb-und Bitterstoffe im Vordergrund des Aromas.
Wie sieht ein Apero mit Salbeiblättern aus?
In Bier-Omeletten-Teig gewendet und ausgebacken; Schafskäse, Frischkäse in die Blätter gewickelt dazu eine Cocktailtomate, bekommen Sie schon Hunger? Kleingehackt mit anderen Wildkräutern ergeben sie eine schmackhafte Kräuterbutter. Auch als Gewürz kann man ihn benutzen z.B. zu Fischgerichten. Nicht zu vergessen, als Sommerblumenstrauss.
Wozu inspiriert Sie der Wiesesalbei?
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