Der Frühling naht, die Wiesen werden grüner und bunter. Welch eine Freude, die Primeln zu bestaunen.
Wie wäre es da mit einem bunten Farbklecks auf Ihrem Teller?
Wie wäre es mit Primelblüten? Wilde Primeln sind auf der gesamten Nordhalbkugel verbreitet, etwa die Hälfte aller Arten ist in China beheimatet. Besonders artenreich sind sie in Gebirgen vertreten. Primeln im Flachland blühen vorwiegend gelb, alpine Arten (mit Ausnahme der gelben Aurikel – Primula auricula) rosa, rotviolett bis blau. Dies kann dadurch erklärt werden, dass im Flachland eher Bienen und im Gebirge eher Falter die Bestäubung übernehmen. Sie sind eine Pflanzengattung aus der Familie der Primelgewächse (Primulaceae). Der Name Primula lässt sich mit "Erstlingsblume" übersetzen
(lat. prima = die erste), was auf die frühe Blüte hinweist. Etwa 500 Arten gehören zu dieser Gattung. Auch die Schlüsselblume gehört zu den Primeln (Echte Schlüsselblume - Primula veris).
(Den Beitrag über die Echte Schlüsselblume lesen Sie auf Pflanzenportrait) Der Name Schlüsselblume ist durch die Ähnlichkeit des Blütenstandes mit dem Schlüsselbund entstanden. Kissenprimeln und Schlüsselblumen sind essbar. Sowohl die Blüten als auch die Blätter und Wurzeln können verzehrt werden. Schlüsselblumen stehen vielerorts unter Naturschutz, es dürfen keine Wurzeln ausgegraben werden. Die Primeln können in der Küche vielseitig eingesetzt werden. Ob frisch oder getrocknet, sie schmecken mild. Verwendet werden können die Blätter beispielsweise für Salate und Eintöpfe und die Blüten für süsse Desserts und Obstsalate sowie gezuckert auf einer Torte. Auch Kräutersirup lässt sich aus den Pflanzenteilen der Primeln kochen. Die Bereitung als Tee wird vor allem für Heilzwecke genutzt. Sie besitzen einen hohen Anteil an Saponinen, diese lösen den Schleim. Sie sind vor allem in den Wurzeln und Kelchblättern zu finden. Deswegen helfen Primeln bei Husten, Erkältung, Bronchitis, Keuchhusten. Sie werden auch bei Schwindel, Gicht, Asthma, Kopfschmerzen und Gliederzittern eingesetzt. Aber aufgepasst, nicht alle Primeln sind geniessbar. Die bekannte Becherprimel ist beispielsweise giftig und sollte nicht gegessen werden. Sie enthält eine hohe Konzentration an Primin, ein starkes Kontaktallergen und kann eine sogenannte Primeldermatitis auslösen. Alle Pflanzenteile sind giftig, insbesondere der Kelch und der Blütenstiel. Bei Verzehr kann es zu Vergiftungserscheinungen wie Magenschmerzen, Durchfall, Übelkeit, Erbrechen und Schleimhautreizungen kommen. Auch für Haustiere sind Becherprimeln giftig. Vorgezogene Primeln vom Floristen oder aus dem Baumarkt sollten Sie ebenfalls nicht essen. Sie sind überdüngt und gewöhnlich mit Pflanzenschutzmitteln versehen. Das schadet Ihrer Gesundheit eher als dass sie ihr nützt. Ich wünsche Ihnen farbenfrohe und genussreiche Frühlingsgefühle!
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