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silvia1479

Pflanze des Monats November - Borretsch


Borago officinalis

„Der Borretsch kann sagen, und das ist die Wahrheit: ich mache leichte Herzen und bringe Fröhlichkeit“ Dieser Vers der Schule von Salerno (medizinische Lehr-und Forschungsanstalt, die als älteste Universität Europas gilt, 10.-13. Jahrhundert) schildert den Gebrauch, den die Alten von dieser Pflanze machten, sie sagten, dass sie in der Lage sei, die Melancholie zu vertreiben. Und wie sieht dieses heitere Gewächs aus? Blüten von herrlichem Blau bilden die Spitze von dicken Stengeln voll starrer Haare. Er erhielt seinen Namen vom lateinischen burra = grober Stoff; einige glaubten in ihm eine Verballhornung der arabischen abu rash zu sehen, wörtlich „Vater Schweiss“, was auf die schweisstreibende Eigenschaft der Pflanze hinweist. Das Gewächs kam wahrscheinlich aus Nordafrika zu uns und kommt teilweise durch natürliche Verbreitung in ganz Europa und Amerika vor. Man erkennt es entweder an seinen dicken und behaarten Blättern oder seinen azurblauen Blüten, die aus fünf sternförmig angelegten Blumenblättern bestehen und dicke braunschwarze und schnabelförmig zusammengefasste Staubfäden tragen.

Albertus Magnus (ca.1200 deutscher Gelehrter und Bischof) nannte ihn den „Erzeuger guten Blutes“. Im Italien des 16.Jahrhunderts empfahl ihn Matthiole (Arzt und Botaniker) gegen Herzschwäche, um Fiebernde zu erfrischen und um ihre Fieberträume zu beruhigen. Der Vater von Messegue (Naturarzt aus Frankreich) nannte diese Pflanze

„die ganz Sanfte“ denn sie verschafft den von Bronchitis, Katarrh, Infektion von

Brust-und Bauchfell oder Rheumatismus befallenen Kranken ein Gefühl der Erleichterung, hilfreich ist sie auch als Fussbad gegen Erkältung und Breiumschläge bei Brandwunden und Gichtanfällen.

Sein umgangssprachlicher Name wie Gurkenkraut weist auf ein Erkennungsmerkmal hin, wenn man die Blätter mit den Fingern zerreibt, riecht es nach Gurke. Dieses Erkennungsmerkmal ist wichtig, wenn im Frühjahr die Blätter spriesen kann man ihn mit dem Fingerhut verwechseln.

Weitere umgangssprachliche Namen sind Herzfreude, Augenzier oder Himmelsstern.

Er gehört zur Familie der Borretschgewächse (Boraginaceae), liebt sonnige Plätze, allerdings auf feuchtem Grund. Er blüht weit bis in den November hinein, bis ihn der Frost dahin rafft. Solange kann man die Pflanze auch nutzen, den diese wunderschönen Blüten sind eine Augenweide im Salat, oder als Dekoration im Dessert, man kann Essige damit einen zarten lila Ton verpassen, allerdings sind die Blüten dann weisslich, da sie ihre Farbe an den Essig abgeben. Aus den Blättern kann man ein köstliches Gemüse zubereiten, sie eigenen sich auch zum Füllen z.B. mit Kräuterquark als Apérohäppchen oder gefüllt mit Hackfleisch in einer feinen Sauce, in Bierteig oder in einem einfachen Pfannekuchenteig gewendet und ausgebacken eignet er sich ebenfalls als Apéro. Sehr erfrischend schmecken die Blätter, fein geschnitten im Salat oder als Suppe. Da uns nun die graue Jahreszeit bevor steht, können wir uns noch an schönen Blüten erfreuen und damit unsere Herzen erleichtern.



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