Die meisten Gärtner kennen sie, die Platterbsen, die sich gern an Zäunen emporwinden und in nicht seltenen Fällen geradezu wuchern können. Die Blüten erfreuen das Auge und die Schoten folgen ihnen kurz nach ihrer Blütezeit. Die Platterbse gehört zu den Schmetterlingsblütlern. Von ihr sind rund 160 Arten bekannt. Diese sind weltweit und vor allem auf der Nordhalbkugel der Erde verbreitet. Ob mit weissen, rosa oder violetten Blüten, die Blüten sind essbar, ebenso die jungen Triebe, die Blütenknospen und die Hülsenfrüchte. Während die Blüten leicht süsslich schmecken, sind die jungen Triebe und Blütenknospen sehr saftig. Insgesamt erinnert der Geschmack der Platterbse entfernt an junge Erbsen. Die Blätter und jungen Triebe können gekocht als Gemüse oder als Beigabe zu Salaten verwendet werden. Im Herbst bereitet man ihre Früchte wie Erbsengemüse zu. Die jungen Triebe können zwischen Mai und Juni geerntet werden. Die Blätter, Blütenknospen und Blüten sind von Juni bis August erntebereit. Zwischen Juli und August können Sie die Schoten pflücken. Die Schoten werden bis zu 4 cm lang und in ihrem Inneren befinden sich 2 bis 5 kantige Samen. Seit dem 17. Jahrhundert ist bekannt, dass die Samen mancher Platterbsenarten in grossen Mengen giftig wirken. Dahinter steckt das Alkaloid namens Lathyrin. Daher sollten Platterbsen nicht täglich in rauen Mengen auf Ihrem Speiseplan stehen. Eine zu hohe Dosis führt unter anderen zu Erbrechen, Schweissausbrüchen, Lähmungen, Atemnot, Schwindel und Krämpfe. Platterbsen wachsen gern in Gärten, sie mögen Plätze bei Gebüsche, Hecken oder Zäune, hier klettert die Breitblättrige Platterbse mit ihren langen, stark verzweigten Blattranken gerne in die Gehölze, an denen sie sich gut festhalten kann. Wuchshöhe 1,5-3 m. Dazwischen leuchten purpurrosa Blüten in lockeren, straff aufrecht stehenden Trauben. Das sattgrüne, variabel geformte Laub ist paarig gefiedert. Ihre Verbreitung als Zierpflanze fand im 18. Jahrhundert statt, aber sie kam schon bald darauf wieder aus der Mode. Zu Unrecht, denn im Garten kann man die hübsche, unkomplizierte Pflanze vielseitig einsetzen, u.a. zum Begrünen von Zäunen oder kleineren Bäumen. Aber auch auf Wiesen, Weiden, Äckern und in lichten Wäldern kann man sie antreffen. Grundsätzlich bevorzugen sie sonnige Standorte. Auch im Halbschatten kommen sie gut zurecht. Platterbsen sind ähnlich wie Erbsen sehr eiweissreich. Sie enthalten rund 25 % Eiweiss. Damit stellen sie eine nicht zu unterschätzende Proteinquelle dar. Neben der Breitblättrigen Platterbse zählen die Ranken-Platterbse, die Nackte Platterbse sowie die Rote Platterbse zu den verwandten Arten. Auch die Wald-Platterbse, Gelbe Platterbse und die Duftende Platterbse sind häufig in unseren Breitengraden zu finden. Sie ist eng mit der Erbse (Pisum sativum) und der Wicke (Vicia) verwandt. Volkstümlich wird die Art häufig als Wicke bezeichnet, meist als Winter- oder Staudenwicke (Breitblättrige Platterbse), Duft- oder Gartenwicke (Duftende Platterbse). Platterbsen wirken giftig auf Pferde und Rinder. Auch als Futter für Nagetiere wie Hasen, Kaninchen und Meerschweinchen ist die Wicke aus diesem Grund nicht geeignet. Die Vergiftungserscheinungen zeigen sich durch: Schweissausbrüche, Erregung, Kehlkopfpfeifen, Atemnot, Gangprobleme durch Lähmungen, Hautausschläge, Magen- und Darmbeschwerden. Im Altertum diente der Wickensamen vielfach als Nahrungsmittel, die ältesten Funde stammen aus der Bronzezeit. Die Ackerbohne, ein Wickengewächs, war schon im alten Ägypten bekannt und im alten Griechenland wurden die hellen und dunklen Bohnen zu Wahlzwecken und Losentscheidungen benutzt. Die Römer brachten mit ihr Opfer dar und verwendeten sie auch als potenzsteigerndes Mittel. Auch im Mittelalter zählten die Platterbse und Wicken zu den Arzneipflanzen. Sie macht sich auch gut als Schnittblume und ist eine gute Bienen- und Schmetterlingsweide.
silvia1479
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